Somnophiler Schandtraum

Ich möchte von ihm träumen. Doch das ist schwierig, wenn ich nur so tu, als würde ich schlafen. Vor seinen Augen. Er ist Gynäkologe, aber nicht mein Gynäkologe. Ich bin seine Escort, nicht seine Patientin. Aber wir tun so, als sei er mein Gynäkologe und ich seine Patientin. Wir schlüpfen in diese Rollen, um zu spielen, dass er mich missbraucht. Der Gynäkologe, der seiner Patientin ein Medikament verabreicht, welches sie schlafen lässt. Mit weit geöffneten Schenkeln, auf fixierenden Beinhaltern. Wenn es niemand bemerkt, ist es dann tatsächlich passiert? Wahrheit braucht doch wahrnehmendes Bewusstsein, oder? Ach egal… ich lasse mir meinen Orgasmus nicht anmerken. Die Wellen der Eruption fließen widerstandslos durch meinen Körper. Ihr Ausgangspunkt ist der Ort seiner schändenden Handlung an mir. Und dann, ja dann bin ich wirklich müde und drifte weg, in schwebende Zwischenwelten. Doch ich träume nicht von ihm. Dazu interessiert er mich zu wenig. Das warme, selige Gefühl in mir rührt weniger von seiner Person, als von meinem abklingenden Orgasmus, und vor allem vom Inhalt des Kuverts, welches im Untersuchungsraum für mich bereitlag. Ich befürchte jedoch, er ist derjenige, der träumt. Von mir. Auch ohne Schlaf. ❤️

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2 Kommentare
  1. Torsten Breitkopf
    Torsten Breitkopf sagte:

    Ich möchte nicht die Augen schließen. Nein, nicht von ihr träumen. Was wäre das Leben ohne Phantasie? Leer, grausam öde… Und was wäre das Leben nur mit Phantasie? Durchgeknallt. Bunt. Surreal, jenseits der Wirklichkeit; Phantasie ist der Zündfunke, das Streichholz für die Leidenschaft, für den Augenblick, für das Leben im Augenblick. Nur das zählt, nur dieser Moment.

    Also lasse ich die Augen auf. Denn ich möchte Sie wahrnehmen, die Fremde, die Schöne, die Unbekannte. Ich schrieb Ihr. Ich bin devot und Masochist, und rocke mein Leben im Rollstuhl, so what?… na und?… Ich begebe mich in Ihre Hand, auf Augenhöhe, gebe ich Ihr meine Freiheit, der Fremden, der Schönen, der Unbekannten. Ich höre in die Stille hinein, höre den festen Aufschlag des Stiefelabsatz. Und dann höre ich Ihren Atem, deutlich, überdeutlich, wie samtiger Rauch… Spannungsaufbau… Explosionsgefahr… doch die Lunte ist Ihre Stimme: leise, erotisch, bestimmt. So, du möchtest, also meine Phantasie… Ja, Ihre… und nicht meine. Ich spüre Ihre Hände, wie sie meinen Körper in Richtung Brustwarzen entlang gleiten. Ich spüre Ihre Nägel auf jeden Millimeter meiner Haut. Du begibst dich in meine Hand, Du bist die Leinwand für meine Phantasie?… Ja, ich möchte sie und Sie genießen. Ihre Stimme flüstert in mein Ohr, Ihre Finger spielen mit den Brustwarzen, Ihr Knie bohrt sich in den Schritt… gut, sehr gut, dann… ,und ich höre die Handschellen klicken, hätten wir das ja geklärt.

    Ja, sage ich.
    Das Vorspiel ist zu Ende, erwidert sie, wir haben Zeit…

    Hallo Thorja, das ist meine Antwort auf deinen Text.
    Torsten

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