Ich darf mitteilen, dass Mademoiselle Ruby und ich am kommenden Mittwoch, 21.10., einen Vortrag in Innsbruck zur Situation der Sexarbeit in der Coronapandemie halten werden. Ruby ist Sexarbeiterin und Vorstandsfrau von Hydra eV in Berlin und wird mit ihrer Expertise auf die Besonderheiten in Deutschland eingehen, ich auf Österreich. Es wird nach unseren Inputs Gelegenheit zur Diskussion geben. Ich bin live vor Ort, Ruby wird online zugeschaltet. Es würde uns freuen, euch zahlreich begrüßen zu dürfen, auch wenn die Anzahl möglicher TeilnehmerInnen coronabedingt auf 60 beschränkt ist. Ich hoffe indes, dass die kürzlich stattgefundene “Rotfärbung” Tirols nicht noch weitere Einschränkungen mit sich bringt.

Wo und wann genau: Mittwoch, 21.10., Die Bäckerei, Kulturbackstube, Dreiheiligenstraße 21a, Innsbruck.

Bitte um Anmeldung unter ibus@aep.at

Und hier gibt es noch die offizielle Veranstaltungsankündigung durch die Veranstalterin IBUS Innsbruck:

Ankündigung

Ich weiß, das ist ein harter Titel. Zu hart, werden manche meinen. Dieser Meinung bin ich nicht – leider. Um zu erörtern, wie ich zu dieser Ansicht komme, erlaube ich mir eine kurze Einleitung:

Seit 01.07. ist Sexarbeit in AT in den stationären Einrichtungen (Bordell, Laufhaus, Studio) nach den Coronabeschränkungen wieder möglich, da die Verordnung, die ein Betretungsverbot für Kunden bestimmte, ausgelaufen ist. So weit, so gut. Auch der Kelch bezüglich Hygienevorschriften ist an uns vorübergegangen. Keine Verpflichtung also, eine Unterarmlänge Abstand zu halten, wie es eine Zeitlang kolportiert wurde! Ich maße mir an, zu behaupten, dass wir von Sexworker.at sowie PiA Salzburg (Christine Nagl, Beratung: 0664 25 44445) entscheidend darauf Einfluss hatten, die Verantwortlichen im Gesundheitsministerium erkennen zu lassen, dass Vorschriften der falsche Weg sind, da diese nur den Sexarbeitenden schaden (Strafen, Erpressungsmöglichkeit, Gewalt, staatliche Beschränkung des Menschenrechts der sexuellen Selbstbestimmung). Auch hier kann ich also sagen: So weit so gut, wir haben einen Erfolg verbucht. Man nimmt uns und unsere Kunden als mündige Menschen wahr, die miteinander verantwortungsvoll umgehen, im eigenen Ermessen. Der Staat hält sich vor einem Eingriff in die Intimsphäre der Menschen zurück. Weiterlesen

Warst du schon mal so in ein Gespräch vertieft, dass du Raum und Zeit um dich vergessen hast und dann total gestärkt und wie neu geboren daraus wieder aufgetaucht bist? Der vertrauliche Austausch mit einem anderen Menschen, der kein Vorwissen über dich hat, kann Wunder wirken. Mit einer intimen Vertrauten kannst du über alles sprechen, was sonst nirgends Platz hat. Es besteht keine Gefahr, dass irgendwas davon durchsickert, denn erstens gehört die vertrauliche Behandlung aller mit ihr geteilten Inhalte zu ihrer Professionalität und zweitens kennt sie ja nicht einmal jemanden von deinen Bekannten, deiner Familie, deinen Kollegen. Sie hat keine Vorannahmen, keine Vorurteile über dich. Du bist ein unbeschriebenes Blatt. Alles was du ihr erzählst, ist neu für sie.

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Ihr Lieben, ich brauche eure Hilfe!

Ich bin nämlich eine Rabenmama. Manchmal wundert es mich, dass wir noch nicht verhungert sind. Ich kann nämlich kaum kochen. Das ist mein wahres Sozialisationsdefizit. Was ich in der Küche fabriziere beschränkt sich auf ganz wenige und sehr grundlegende Dinge. Zum Glück kann mein Mann da mehr. Für ihn ist es eine Entspannung, sich in die Küche zu stellen und anzufangen Gemüse zu schnipseln. Kann ich nicht von mir behaupten. Weiterlesen

Liebe LeserInnen,

ich darf euch hier wieder den neuesten ORF-Beitrag (07.06.2020) in der Sendung “Heimat fremde Heimat” zur Sexarbeit in Österreich vorstellen, an dem ich mitwirken durfte. Ich danke Ajda Sticker vom ORF für das entspannte Interview und meinen MitstreiterInnen in der Sache: Christian Knappik von sexworker.at, Red Edition, LEFÖ und SOPHIE.

Eine unserer Forderungen, die wir diesmal platzieren konnten: Partizipation von Sexworkern in die Entstehung der sie betreffenden Regelungen! Nothing about us without us.

 

Liebe Kunden und Interessenten,

 

Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, trat am 30.04.2020 eine neue Verordnung in Kraft, die auch auf sexuelle Dienstleistungen Auswirkungen hat. Aufgrund dessen ist natürlich schon wieder überall von einem „Prostitutionsverbot“ die Rede. Das ist jedoch nicht korrekt. Wie ihr unter dem roten Link nachlesen könnt, untersagt die Verordnung in §9/2/7 das Betreten von Einrichtungen zur Ausübung der Prostitution durch Besucher. Es besteht also ein Betretungs- und kein Tätigkeitsverbot. (Update am 04. Juni: Derzeit ended das Betretungsverbot für Bordelle mit Ende Juni, wie die Wiederaufnahme der nur noch in Österreich verpflichtenden Kontrolluntersuchungen organisiert wird, ist nach wie vor unklar).

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Ich möchte euch folgenden ORF-Beitrag nicht vorenthalten, der heute auf ORF2 erschien. Christian Knappik von sexworker.at, Viktor vom Erotikstudio Margarten und meine Wenigkeit haben darin Gelegenheit, über unsere Sicht auf die aktuelle Situation von SexarbeiterInnen zu sprechen. Es ist mir ein Anliegen, vorauszuschicken, dass dies meine erste positive Erfahrung (als Sexarbeiterin) mit Journalismus ist. Weiterlesen

Wo unlängst noch Freierhorden aufeinandergeprallt sind, herrscht Leere, der Betrieb von Etablissements ist großflächig eingestellt worden, Grenzen sind geschlossen. SexarbeiterInnen, die schon länger unterwegs sind, irren auf der Suche nach einer Heimfahrgelegenheit herum, andere verlassen ihr Zuhause gar nicht mehr. Die Coronavirus-Pandemie hat die Sexarbeit zum Erliegen gebracht, dürfte sie aber, wenn die Krise einmal abgeebbt ist, neu schreiben. Weiterlesen

Ich bin ja bekennender Horror-Fan und stöbere drum immer in der Horrorabteilung von Prime. Aber: Achtung, das ist kein Fastfood-Horror. Was man hier findet, ist Verstörung und Groteske. Wer sich diesen Film anschaut, sollte wirklich psychisch gefestigt sein. Ein Alptraum. Selten wirkt ein Film bei mir mit einem solchen Unbehagen nach. Weiterlesen

Es ist Sonntag, die erste Woche unter massiven Restriktionen ist geschafft. Ich muss sagen, es war leichter als ich befürchtet hatte. Von Montag bis Samstag habe ich mit den Kindern im Heimunterricht gearbeitet. Hierbei waren nur am Montag kleine Startschwierigkeiten zu spüren. Die Kinder waren natürlich erst mal hoch erfreut, dass sie nicht in die Schule müssen. Sie waren allerdings weniger erfreut, als ich ihnen mitteilte, dass wir nun zuhause jeden Tag lernen und üben würden. Weiterlesen