Ja, so einfach ist das eigentlich. Und doch so oft so schwer zu verstehen. Als Nachreichung zum Tag gegen Gewalt an Sexarbeitenden am 17.12. bringe ich euch hier die diesjährige Presseaussendung der Allianz PRO SEXWORK der auch unsere Selbstvertretungs-NGO Sexworker.at angehört, zur Kenntnis: 

 

PRESSEAUSSENDUNG 17.12.2022


Sexarbeitende* fordern ein Ende der Stigmatisierung


Anlässlich des 17. Dezember, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Sexarbeitenden, fordert die Allianz Pro Sexwork auch im Jahr 2022 erneut eine Entstigmatisierung von Sexarbeit – vor allem auch in der medialen Berichterstattung.


Sexarbeit ist kein Synonym für Menschenhandel und muss dementsprechend differenziert auch in den Medien behandelt werden. Gewalt und Ausbeutung sind keine inhärenten Eigenschaften der Sexarbeit, sondern durch strukturelle, rechtliche und staatliche Rahmenbedingungen begünstigt. Diskriminierende Zuschreibungen und Pauschalisierungen von Sexarbeitenden in den Medien verschärfen die ohnehin schon prekäre Situation.


„Egal wo man hinschaut, das Thema Sexarbeit wird stigmatisierend behandelt. Die mediale Berichterstattung, politische Stimmen aber auch öffentliche Diskurse sind oft voyeuristisch, rassistisch und diskriminierend. Nur selten wird den Stimmen der Sexarbeitenden Gehör gegeben. Sexarbeit wird kaum als legale Erwerbstätigkeit, welche sie in Österreich ist, betrachtet, sondern vielmehr als eine kriminelle Tätigkeit. Es braucht daher einen
akzeptierenden Zugang zur Sexarbeit, der Stereotype abbaut und Sexarbeitende in ihren Rechten stärkt.“ meint eine Sozialarbeiterin der Beratungsstelle Lefö in Wien.


Wenn über Sexarbeit berichtet wird, sollten die Stimmen und Perspektiven von Sexarbeitenden abgebildet werden. Denn wie Sexarbeitende von der Gesellschaft wahrgenommen werden, ist sehr stark mit der medialen Darstellung verbunden. Wir
appellieren daher an die Verantwortung der Medien und fordern eine sensible und menschenwürdige Berichterstattung.


„Allen soll klar sein: Sexarbeit ist ein freigewählter legaler Beruf in Österreich. Sexarbeit ist nicht Menschenhandel. Menschenhandel ist ein Verbrechen. Diesen Unterschied gilt es zu beachten.“ so die Selbstorganisation sexworker.at.


In diesem Sinne ist es wichtig, Sexarbeit als Arbeit anzuerkennen! Dadurch können Ausbeutung und Diskriminierung verhindert und die Arbeits- und Lebensbedingungen von Sexarbeitenden verbessert werden.


Wir fordern:
• eine sensible Medienberichterstattung
• die Abschaffung diskriminierender Gesetze
• die Abschaffung der Pflichtuntersuchung
• ein Ende der Kriminalisierung und Illegalisierung von Sexarbeit


Je weniger Rechte Sexarbeitende haben, desto mehr Gewalt erleben sie. Nur Rechte verhindern Gewalt.

Stopp der Stigmatisierung von Sexarbeit!


*Sexarbeit wird im Alltagsverständnis fälschlicherweise fast immer als rein weibliches, heteronormatives Arbeitsfeld verstanden. Sexarbeit wird nicht nur von Frauen angeboten. Sie stellen aber momentan den Großteil der Sexarbeitenden in Österreich dar. Aufgrund von Mehrfachdiskriminierungen sind nicht-weiße und nichtbinäre (oder Trans-) Sexarbeitende noch eher von direkter und struktureller Gewalt betroffen.

Der Allianz PRO SEXWORK gehören folgende Organisationen an:

PiA Information und Beratung für Sexarbeiter*innen
LEFÖ Beratung, Bildung und Begleitung von Migrantinnen
maiz Autonomes Zentrum von und für Migrant*innen
SXA Information und Beratung für Sexarbeiter*innen
IBUS Innsbrucker Beratung und Unterstützung für Sexarbeiter*innen
Sexworker.at Sexworker Forum – Selbstorganisation von Sexarbeiter*innen
red edition Red Edition Migrant Sexworkers Group Austria

Dieser Beitrag ist derzeit wohl das Beste, was es über Sexarbeit im Netz zu finden gibt. Oliver Thorn präsentiert uns hier in unterhaltsamer Weise die Bandbreite von Sexarbeit und die Folgen der massiven Rechtsunsicherheit, die durch überbordende Regulierung entsteht. Wir werden als Zuschauer zu einem Kartenspiel eingeladen. Eindrucksvoll erfahren wir dabei, wie wir als Sexworker zwar gerne mitspielen dürfen (es ist ja „legal“), wie aber mit jeder staatlichen Regelung (=“Legalisierung“ im Unterschied zu Entkriminalisierung) unsere Karten in diesem Spiel immer schlechter werden. Und wie mit den richtigen Worten alles verschwinden kann – Geld, Menschen, und sogar Ideen. Das müsst ihr gesehen haben! Gute Unterhaltung! 

INDEPENDENT ESCORT WIEN

…ist die einzigartige Begleitung für intelligente Menschen. 

Ein Mann liegt wach im Abendwind
Es schlummern fein schon Frau und Kind
Sie hält es sicher in ihrem Arm
Sie liegen weich, sie liegen warm

Der Mann schielt bang ihr aufs Gesicht
Hofft so sehr, sie erwache nicht
Denn leise ruft ein Silberstreif´
Zart von fern: Du bist mir reif

In zwei Stunden sei er wieder da
Zur Mitternachtsstund´ zurück bei Mama
So denkt er sich´s gut, so denkt er sich´s klar

Sein Motor durchschneidet die Stille der Nacht
Die Verlockung der Ferne offenbart ihre Macht
Vor Sehnsucht hört er den Donner jetzt nicht
Und Regen, der aus allen Wolken schon bricht 

Am Ziel, dort reizt ihn die schöne Gestalt
Dorthin treibt´s ihn mit stumpfer Gewalt
Du Liebe, du Schöne, gleich fass ich dich an
Wie damals, als wir´s stets gleichgetan

Zuhaus´ das Kind zur Mutter spricht
Hörst du denn den Vater nicht?
Er ruft die, mit der deine Ehe er bricht
Kind, es ist spät, so sorge dich nicht

Dein Vater ist gut, er fährt nur geschwind
Hält in den Armen bestimmt ein Geschenk für dich, Kind
So spricht sie ruhig mit Mühe und Not
Als zu bersten das Herz ihr droht

Doch von all dem will Vater nichts wissen
Träumt zu versinken in siedenden Küssen
Wähnt vor sich das Licht schon seines Begehrs
Zu spät ist´s, es sich´s noch zu verwehren

Der Sturm umgreift das Automobil
Der Regen so stark, trübt die Sicht allzu viel
Und zum Himmel betet das Kind
Herrgott, lichte den Regen geschwind

Doch die Sehnsucht kennt kein Erbarmen
So der Vater mit seinen Armen
Steuert sich in ein falsches Licht
Merkt´s erst, als das Geländer laut bricht

Maschine und Mann zur Tiefe sinken
Und Sehnsucht muss in Kälte ertrinken
Dort atmet das Schwarz er in tiefen Zügen
Wird stets dem Ruf der Tiefe sich fügen

(c) Thorja von Thardor, 2022

Liebe Leser*innen!

Seit einigen Monaten schon trage ich mich mit einem Gedanken. Immer wieder verschoben habe ich seine Umsetzung. Jetzt ist es so weit: Ich darf euch mitteilen, dass ich meine Bücher für die Allgemeinheit schließe. Das bedeutet: Meine Escortdienstleistung steht neuen Kund*innen nicht mehr bzw. nur unter bestimmten Voraussetzungen zur Verfügung.

Ich stehe nun kurz vor der Vollendung meines 5. Jahres als Independent Escort und durfte in den letzten Jahren so viele großartige Menschen kennenlernen, die mich seither als sporadische oder auch als sehr regelmäßige Stammkunden begleiten. Für mich ist es wunderschön, zu Dates aufzubrechen und mich dabei auf meinen Kunden oder auf meine Kundin wie auf einen guten Freund zu freuen. Das macht mir richtig Freude. Manche von euch sind ja richtige Lebensfreunde geworden. You know who you are. ❤️

Auf diese Menschen, die mir persönlich bekannt sind, grenze ich meine Escortdienstleistung nun ein. Für euch bin ich weiterhin auf der euch bekannten Telefonnummer und Emailadresse erreichbar und exklusiver als je zuvor. 

Meine Aktivitäten, die der Unterhaltung ohne meine physische Anwesenheit dienen, bleiben von dieser Änderung völlig unberührt. Ich freu mich auf all die neuen Projekte, meine Stammkunden und – vielleicht – vereinzelt Menschen, die mir als bisher Unbekannte auf derselben Augenhöhe, wie ich ihnen, als erkennbare Person (siehe Impressum) begegnen möchten. 

Und jetzt schenk ich mir ein Bier ein und freu mich aufs lange Wochenende! Prost! 

Alles Liebe, eure Thorja

 

Liebe Leute, ich darf euch auf einige Neuerungen aufmerksam machen. Erstens mal hole ich gerade wie versprochen meinen Rückstand im Bearbeiten von Anfragen und Bestellungen auf – ich danke an dieser Stelle für die Geduld – und zweitens hab ich die Website wieder mal ein wenig überarbeitet, wie ihr seht.

Das Wichtigste: Alle Escortinformationen sind im ersten Menüpunkt untergebracht. Somit ist Platz im Menü für neue Dinge: Nämlich für eine komplette Überarbeitung der Beitragspräsentation. Da meine Artikel sehr viele verschiedene Genres bedienen, habe ich den alten Tageblog in drei neue Kategorien differenziert: In News, Tube, das Varieté und die Hurenlyrik, siehe Menü. Ich habe mir damit den lang gehegten Wunsch erfüllt, eine Form zu finden, Unterhaltungs- und Informationscontent getrennt zu präsentieren. 

Das Varieté und die Hurenlyrik dienen vordergründig eurer Unterhaltung und Kontemplation. Ich freue mich hierbei besonders darüber, dass ich die Ehre habe, den lieben PhorusKnipsa vor den Vorhang zu holen und er hin und wieder ein paar Worte beisteuert. Denn seine Poesie verzaubert nicht nur in seinen Bildern, wie wir schon lange wissen, sondern auch in seinen Worten. Das erste Gedicht von ihm ist schon online: S´Gfü. Vielen Dank dafür, mein Liebster!

Die News sind eine eher sachlich-informative Weiterführung des alten Tageblogs, in dem ich Neuigkeiten und Hinweise über meine Dienstleistung, meine Aktivitäten und meine Website poste, aber vor allem auch sexarbeitspolitische Inhalte. 

In Tube versammeln wir wichtige filmische Beiträge über Sexarbeit, künstlerische wie dokumentarische. Wenn ihr Tipps habt, sendet sie uns bitte zu. 

In der Fußzeile, wo ihr die neuesten Beiträge sehen könnt, erscheinen nun die 10 aktuellsten Beiträge ALLER Blogs, auch die des Membersbereichs. Darunter gibt´s ein Suchfeld, wo ihr nach Monaten filtern könnt. 

Was gibt´s Inhaltlich Neues?

Nun, es ist jedenfalls im Membersbereich was Heißes dazugekommen, das nur Thorjaner sehen können. Hinweisen möchte ich euch aber vor allem auf den Mitschnitt einer tollen Podiumsdiskussion über das Buch von Helena Manhartsberger „sex work – lock down“, in deren Rahmen meine großartige Kollegin Nora White ihre Expertise als Moderatorin auf Sexworker.at und aus ihrer Sexarbeit eingebracht hat. Hier gehts zum Beitrag mit dem Video. 

Verraten darf ich mittlerweile wohl auch schon, dass wir in wenigen Wochen unseren Podcast starten. Geplant ist ein regelmäßiges Format mit zwei Schienen: Zum einen wird es erotische Hörreisen geben, zum anderen sexarbeitspolitische Inhalte. Das wird richtig geil! Der Podcast wird auf den gängigen Plattformen zu abonnieren und natürlich hier auf meiner Website eingebunden sein. 

Ich wünsche euch eine ruhige Vorweihnachtszeit (lol) und viel Spaß mit den vielen neuen Inhalten auf www.thorja.at! 

Alles Liebe, Eure Thorja 

 

I lieg im Bett – de Luft is grau
I kaunn di hean – ned so genau
Bist do? Bist duat? – ’s is analei
Kumm, trog mi fuat! – geh, sei so frei

De Luft wiad schwoaz – da Tog bricht o‘
I kaunn di g’spian – endlich bist do
De Händ‘ so wach – stoak wia d’Stia 
Jetzt is soweit – jetzt g’hea i dia

Du bist gaunz tiaf – tiaf in mia drin
Unta da Haut – wü i di g’spian
Kumm tua ma weh – jetz‘ is die Zeit 
Gaunz schwoaz auf mia – die Ewigkeit 

(c) Phorus, 2022

https://www.phorusphoto.com

Immer wenn sie einsam ist
Denkt sie sich in sein Gesicht 
Hat er auch längst ihren Duft vergessen 
Ist wie krank von ihm besessen

Sie sucht im Bergwerk der Erinnerung
Das letzte Bild noch ohne Sprung 
Und in stillen Nächten weint sie dann 
Heiße Tränen aus ihrer hohlen Liebesklamm

Fließt es so warm aus ihr heraus
Dann stopft sie sich mit Sehnsucht aus
Stellt sich vor es wäre Samen
Und läge sie in seinen Armen

Doch der Trost wird zum Verlust
Weil jeder Samen trocknen muss
Nur ihre Tränen fließen weit 
Vertrocknet so das ganze Weib

So zieht es sie von Mann zu Mann
Damit sie es wieder spüren kann
Presst ihr Becken gegen deren
Sucht zu finden tot Begehren

Doch hilft kein Zweiter, auch kein Dritter
Kein Erbarmen im Fleischgewitter
So hält sie sich am Feuer fest
Das nur einer in ihr brennen lässt

(c) Thorja von Thardor, 2022

INDEPENDENT ESCORT WIEN

…ist die einzigartige Begleitung für intelligente Menschen. ❤️

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So ihr Lieben, endlich wird es etwas lichter im Kalender und so kann ich anfangen, all die unfertigen Dinge in meiner Pipeline langsam fertigzustellen. Ich fange mal an mit einem langen, schönen Vorspiel, so wie sich das gehört! 😁 Aus einer längeren Reihe von neuen Aufnahmen präsentiere ich euch nun also das erste Video: Prelude. Mein Mann ist unfassbar zärtlich in all seinen Berührungen. Man kann richtig sehen, wie ich dahinschmelze. ❤️ Thorjaner sehen das vollständige und unzensierte Video im Membersbereich

In den nächsten Tagen erscheinen die Fortsetzungen. Es bleibt nicht immer so dahinschnelzend zärtlich, soviel kann ich schon mal verraten. 🔥

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…ist die einzigartige Begleitung für intelligente Menschen. ❤️ 

Liebe Leute, ich darf euch den Mitschnitt einer Podiumsdiskussion präsentieren, die ihr nicht verpasst haben solltet. 

Der Verband feministischer Wissenschafter*innen lud am 30.11.22 im Rahmen der Veranstaltungsreihe feminismen diskutieren zu einer Buchpräsentation und anschließender Diskussion im Depot. Helena Lea Manhartsberger stellte hierbei ihr Buch „sex work – lock down“ vor, welches aus ihrem gleichnamigen großen Fotoprojekt hervorgegangen ist.

Sie ist Fotografin, die sowohl journalistisch als auch künstlerisch tätig ist, wobei man diese beiden Bereiche aus ihrer Sicht nicht trennen kann, wie sie in ihrem kurzen Portrait auf YouTube erläutert. Für ihr Projekt „sex work – lock down“ war Helena Lea Manhartsberger in ganz Österreich unterwegs um Sexworker, Bordellbetreiber, SozialarbeiterInnen und Kunden zu fotografieren und zu interviewen. Das aktuelle Buch lädt zu einem nicht-voyeuristischen Blick auf die dabei entstandenen Fotos und Texte. 

Von unserer Selbstvertretungs-NGO Sexworker.at war meine großartige Kollegin Nora White mit an Bord, um die Expertise aus der praktischen Sexarbeit und der politischen Arbeit für die Rechte von Sexworkern einzubringen. Christine Nagl von der Beratungsstelle PiA war ebenfalls dabei um ihre Erfahrung aus langjähriger Sozialer Arbeit im Feld der Sexarbeit beizusteuern. 

Nicht unerwähnt lassen möchte ich an dieser Stelle auch unsere Freude darüber, dass der Verein feministischer Wissenschafter*innen uns als Sexworker nicht das Wort abspricht, wie das leider viele VertreterInnen anderer feministischer Strömungen tun. Schön, dass wir hier von feministischer Seite Verbündete haben, die Sexarbeit als Teil weiblicher Lebensrealität anerkennen.